Hier geht es zur App bei Google Play
Zunächst sticht der Preis ins Auge: Die App ist noch bis morgen im Angebot, sie kostet nur 20 Cent. Der Normalpreis beträgt laut android market/google play 3,49€ (Webseite) bzw. 4,99$ (google-play-app).
Für den reduzierten Preis kann man nicht viel falsch machen - da wäre es schlimmer, das Etikett einer Einwegpfandflasche nachhaltig zu beschädigen oder drei Bierflaschen in den Mülleimer zu tun. Will sagen: Selbst, wenn die App binärer Müll ist, habe ich nur den Verlust im Wert von 0,8 Pfandflaschen zu verschmerzen.
Kommen wir zum Ersteindruck: Die App ist knorke. Ob es die beste Kamera-App ist, wage ich nicht zu beurteilen, da ich nicht alle kenne. Aber der Ersteindruck ist ein guter! Mein erstes Bild ist folgendes:
Ein Stilleben, aufgenommen im Gästebad meiner Eltern. |
Was kann die App also alles?
Zoom:
#2: Zoomfreier Blick in meine Kaffeetasse |
#1: Holztisch mit Flasche und 2,5"-hdd |
Die Crema ist traumhaft; max. Zoom: 31x |
Hier sieht man nur mehr die Maserung. |
In der c't Hardware Hacks war ein Artikel darüber, wie man mit Hilfe einer Linse aus einem CD-Rom-Laufwerk, Tesafilm und einem Dex-Modifikator von 5+ seiner Handykamera eine Supermakrofunktion verpasst. Ich glaube nicht, dass das bei meinem Telefon noch notwendig ist. Videte et ammirate!
Bedient wird die Zoomfunktion mithilfe eines Schiebers oben links oder den Lautstärkeregeltasten (vgl. Screenshots). Die Touchscreenbedienung ist etwas frickelig.
Zoom ist toll, aber das können viele Programme (wenn auch unterschiedlich gut). (Allein?)stellungsmerkmal dieser App sind die vielen
Quatschfunktionen:
Das Einstellungen-Menü beeindruckt durch Vielfalt. |
Das Bedieninterface der App sieht so aus:
Links hat man den Zoomregler, eine Linseneinstellung, Blitzeinstellung und die Auswahl, ob die Front- oder die Back-Kamera benutzt werden soll. Schwarz ist das Bild nicht deswegen, weil ich 10 kleine Afrikanerkinder in einer dunklen Kammer* fotografierte, sondern weil bei einem Screenshot das, worauf die Kamera aktuell zielt, nicht mitübertragen wird. Unten rechts sieht man das letzte Bild, das gespeichert wurde, darüber der Auslöseknopf, darüber Einstellungen (Zahnrad, Menü ist auf dem Bild zu sehen und vermittelt einen Eindruck von den Fähigkeiten der App. Ich habe das noch nicht alles ausprobiert.) und ganz oben rechts die Spezialeffekte-Auswahl.
(* politisch korrigiertes Zitat aus einem Lindgren-Buch)
Masken
Hier kann man einen Blick erhaschen auf die vielfältigen Funktionen. Man kann bereits geknipste Bilder mit verschiedenen Effekten/Schatten belegen. Höchst spektakulär ist das nicht - die Auswahl ist groß. Farbeffekte oder Zeichnungsmodi sind auch möglich (die Effekte von Paper Cam scheinen zu fehlen, bisher habe ich sie jedenfalls nicht entdecken können). Strudel (vgl. erstes Bild), Bullaugen und Dehneffekte sind auch möglich, aber nicht besonders erwähnenswert.
Tilt-Shift. In Wirklichkeit ist die Vogeltränke normal groß. |
Was mir besonders erwähnenswert scheint, ist der Tilt-Shift-Effekt, der im letzten Jahr recht beliebt geworden ist. Das Ergebnis ist erwähnenswert und daher extra auf einem Bild dargestellt. Man kann einen horizontalen, einen vertikalen und einen mittigen Effekt (da verschwimmen alle Ränder) einstellen.
Buddies
Das ist der allergrößte Quatsch, der möglich ist. Besonders viel muss ich wohl nicht erwähnen, aber ich saß heute mit Obama und dem Androidroboter im Esszimmer. Ich hatte Obama immer für viel größer gehalten!
Zur Auswahl standen außerdem noch die Queen, Schriftzüge und weitere Personen (die mir allerdings nicht viel sagen. Es handelt sich mutmaßlich um Prominente).
Fazit:
Für 20 Cent ein guter Kauf, alleine schon wegen des guten Zooms. Auch für Quatschbilder, Momentaufnahmen und Facebook/Twitter/G+-Bildeinträge reicht es nicht nur, sondern ist wegen der tollen Effekte sehr gut geeignet und animiert einen dazu, vermehrt Bilder zu posten. Das ist wohl auch Sinn der App, die natürlich nicht die SLR ersetzen kann und soll, sondern Spaß machen. Das tut sie reichlich - und zumindest bis jetzt hat sie noch nicht sonderlich viel Strom verbraucht. Das werde ich allerdings noch beobachten und hier darüber berichten, wenn sich der Eindruck ändert! Kaufempfehlung, zumal die App weniger kostet als eine Zigarette!